Kreatives Schreiben

Vom Schreiben mit Bleistift

Schreibende haben ganz unterschiedliche Vorlieben, was ihr Schreibgerät betrifft: der schöne Füller – ein Erbstück vom Großvater, eine Packung bunter Filzstifte zum Skizzieren, vielleicht ein Tablet für diejenigen, die eine Tastatur lieben oder der einfache Bleistift, der immer und überall seine Dienste tut und zur Not auch mit dem Messer angespitzt werden kann.

Roger Deakin schreibt in seinem Buch „Wilde Wälder“:
„Hin und wieder entdeckt man den perfekten Kugelschreiber oder Füller und nimmt ihn überallhin mit, bis man ihn eines Tages verliert. Aber nichts ist so dauerhaft, so verlässlich und liegt so selbstverständlich in der Hand wie ein Bleistift. (…) Oft schreibe ich auch meine Texte mit dem Bleistift. Er passt gut zu meinem experimentierfreudigen Wesen. Mit ihm kann ich vor dem Schreiben mit Tinte im wahrsten Sinne des Wortes Skizzen meiner Ideen anfertigen. Er war das erste Hilfsmittel, mit dem ich als Kind geschrieben und gezeichnet habe, und ist für mich immer noch die enge Verbindung dieser beiden Tätigkeiten. Ich werde wohl nie aus diesem Bleistiftalter herauswachsen. Auf Papier ist Bleistift für mich das erste und natürlichste Ausdrucksmittel. Es ist beruhigend und befreiend, dass man alles wieder ausradieren kann. Der Bleistift ist das Gegenteil vom Meißeln in Stein. Er flüstert über die Seite und ist nie dogmatisch.“ (S. 42)

Und weiter schreibt er:
„Die fein gemaserte, langsam wachsende Mutter aller Bleistifte ist die Weihrauchzeder aus den Wäldern von Oregon in Nordamerika, wo ein einzelner Baum über vierzig Meter hoch werden kann, dessen Stamm einen Durchmesser von eineinhalb Metern haben kann, genug Zedernholz für 150 000 Bleistifte.“ (S. 42f)

Auch ich bin fasziniert von Bleistiften. Das Bild oben habe ich in New York fotografiert, als es CW Pencil Enterprise noch gab, ein Geschäft, in dem man nur Bleistifte, Spitzer, Radiergummis und Notizbücher kaufen konnte. Auch wenn es das Geschäft nicht mehr gibt, so steht das Archiv mit interessanten Artikeln über Bleistifte aus aller Welt immer noch zur Verfügung.

Bleistifte haben für mich aber auch einen ökologischen Wert im Gegensatz zu all den Stiften und Werbekugelschreibern, die aus Kunststoff sind und häufig relativ schnell im Müll landen.

 

Lesetipp:

CWPencils: Archiv zum Schmökern über Bleistifte

Roger Deakin (2018): Wilde Wälder. Naturkunden No. 43. Berlin: Matthes & Seitz.

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Reisetagebuch – Travel Journal

Es gibt so herrlich viele Gründe zu verreisen: fremde Länder kennen lernen, über einen Markt in Sarlat bummeln, in Portugal in der Sonne liegen oder Wellenreiten gehen, in Andalusien Spanisch lernen, in den Schweizer Bergen wandern gehen oder mit dem Hausboot auf dem Canal du Midi schippern und die Zeit vergessen …

Was auch immer wir tun, es ist oftmals etwas Besonderes, das wir gerne mit Fotos festhalten. Aber warum nicht auch ein Tagebuch schreiben – ein Travel Journal – wie man das heute so gerne nennt? Warum nicht all die Gedanken, Gefühle, Ereignisse auch in Worten festhalten, von der Reise erzählen und so schreiben, dass man auch nach Jahren noch Lust hat, es zu lesen. Denn Erinnerungen verblassen mit der Zeit, wenn man sie nicht in irgendeiner Form festhält – und das wäre nun wirklich schade!

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Schreibend sich mit der Natur verbinden

Schon oft habe ich mich gefragt, woher Tiere und vor allem Pflanzen ihre Namen haben. Die Wühlmaus wühlt, doch der Zitronenfalter faltet keine Zitronen. Die Brennnessel brennt, doch der Gemeine Froschbiss beißt keinen Frosch.

Ich habe gesucht und einige Kategorien gefunden: Manche Pflanzen haben ihren Namen aufgrund ihrer Form – so wie der Fingerhut, der Storchenschnabel oder der Aufrechte Igelkolben. Andere aufgrund ihres Lebensraumes, wie die Brunnenkresse, die Sumpfkratzdistel oder das Alpenveilchen. Die meisten haben ihren Namen wohl wegen ihrer Eigenschaften, wie das Springkraut und die Filzige Klette.

Manche Pflanzennamen verweisen auf eine (frühere) Verwendung, wie die Bauernschminke, die zum Schminken oder das Seifenkraut, das zum Herstellen von Seife verwendet wurde. Andere verweisen auf ihre Blütezeit: Das Schneeglöckchen, die Herbstzeitlose, der Winterling. Carl von Linné hat mit seinem Werk Species Plantarum von 1753 Ordnung in die Pflanzenwelt gebracht. Auf 1200 Seiten beschrieb er an die 7300 Arten derjenigen Pflanzen, die ihm damals bekannt waren und sortierte sie in seine bis heute weltweit gültige Nomenklatur.

Tina Welling bietet in ihrem Buch Wild Writing einen Weg, sich schreibend wieder mit der Natur zu verbinden. Der erste Schritt ist das sogenannte Naming – die Dinge in der Natur zu benennen, im Sinne einer ersten Kontaktaufnahme. Aber der Name, aus welcher Sprache auch immer, erfasst letztlich nicht alles. Noch heute sehe ich das kleine Mädchen mit einer Blume in der Hand freudestrahlend auf seine Mutter zulaufen. „Schau mal!“ Die Mutter wirft einen Blick auf das kleine Pflänzchen und sagt: „Ach, das ist doch nur ein Gänseblümchen!“

„Schade!“, denke ich. Was könnte man alles mit diesem Gänseblümchen machen! Sich mit den zarten Blüten das Gesicht streicheln, ein Kränzchen für die Haare flechten, aber auch den Kartoffelsalat damit dekorieren, denn Gänseblümchen sind essbar. Man könnte Blütenblätter zählen, daran riechen oder es einfach stehen lassen, damit es weiterwachsen kann.

Bei Tina Welling ist das der zweite Schritt, das sogenannte Detailing, sprich die Sinne öffnen, hinschauen, lauschen, riechen, schmecken, tasten. Wobei sie deutlich darauf hinweist, dass man nicht alles in den Mund schieben möge, sondern nur das probieren solle, was man auch als ungiftig einordnen kann.

Um sich mit der Natur und all ihren Erscheinungen zu verbinden, ist es durchaus hilfreich, genauer hinzuschauen. Das Gänseblümchen klein, zart und lieblich – blüht von März bis November ununterbrochen. Selbst wenn der Rasenmäher da war, dann blüht es kurz darauf schon wieder. Es scheint viel Ausdauer und Kraft in ihm zu stecken.

Interessant wird es, wenn wir den dritten Schritt in dieser Naturerkundung gehen – das sogenannten Interacting: tiefer eintauchen in die Wahrnehmung – Gedanken und Gefühle oder auch Erinnerungen, die auftauchen, notieren. Man  kann sich fragen, was dieses Gänseblümchen für einen selbst bedeutet, welche Assoziationen ich mit ihm verknüpfen.

Ich bleibe an dieser besonderen Kombination hängen: klein-zart UND kraftvoll-ausdauernd. Mir fallen weitere interessante Kombinationen ein: Bambus ist extrem hart und dennoch biegsam und flexibel. Der Zitronenfalter, ebenfalls sehr zart, kann Temperaturen bis minus 20 Grad überstehen und ist im Frühjahr unter den ersten, die aus dem Laub kriechen.

Ich frage mich, ob auch wir Menschen solche sinnvollen Gegensätze kombinieren oder gar kultivieren könnten? Könnten wir kämpferisch UND friedlich sein, so wie Mahatma Gandhi? Könnten wir, so wie Gustave Flaubert es fordert, im täglichen Leben ordentlich-gleichförmig sein, in unserer Arbeit aber wild-originell?

Georgia O’Keeffe, eine der bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts, hat immer wieder betont, dass Organisiertsein der Schlüssel zu produktiv-kreativem Arbeiten ist. Wie oft höre ich von Menschen, sie hätten keine Zeit zum Malen, zum Schreiben, zum Musizieren. Natürlich hängt das auch von der jeweiligen Lebenssituation ab. Mit drei kleinen Kindern zuhause ist das sicherlich nicht einfach. Auch mit einem intensiven Vollzeitjob bleibt wenig Zeit und Energie für kreatives Schaffen. Auf der anderen Seite verlieren sich viele Menschen in den sogenannten Social Media oder verbringen unnötigerweise Zeit mit dem Suchen wichtiger Unterlagen; angeblich summiert sich das Suchen von Dingen auf ein halbes Jahr unserer Lebenszeit.

Je besser ich also Alltag, Beruf und Haushalt organisiere, desto mehr Freiraum habe ich für kreatives Arbeiten. Gute Ideen dafür habe ich über meine Auseinandersetzung mit dem Thema Minimalismus gefunden. Hilfreich war auch, im Kalender einfach Zeiten zu blocken für kreatives Arbeiten. So habe ich im wahrsten Sinne der Wortes Frei-Raum für mein Treffen mit der Muse geschaffen.

Mein Dank gilt dem Gänseblümchen!

 

 

Sich schreiben mit der Natur verbinden. Zum Weiterlesen:

Tina Welling (2014): Writing Wild. Forming a Creative Partnership with Nature. Novato, California: New World Library.

 

  

 

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Kreative Streifzüge

Zurzeit verbringen wir alle mehr Zeit denn je vor dem Bildschirm – sei es im erzwungenen Home-Office oder um den Kontakt mit Familie und Freunden zu halten. Es kann daher sehr erholsam und anregend sein, dem Ganzen etwas ganz Anderes ausgleichend an die Seite zu stellen, denn das Wetter ist wunderbar, und wir alle sehnen uns in diesen Zeiten mehr denn je nach frischer Luft und lebendiger Natur. Daher lade ich Sie zu einem Kreativen Streifzug ein. Machen Sie sich auf den Weg nach draußen – mit Schreibzeug im Rucksack – verlassen Sie den limitierten Blick auf den Bildschirm 30 cm vor Ihnen und tauschen Sie ihn gegen die Weite der Landschaft; schaffen Sie Frei-Raum und Denk-Raum und erweitern Sie in einem ganz wörtlichen Sinne Ihren Horizont. Dabei versuchen Sie Ihren Kopf zu leeren und Platz für Neues zu schaffen.
Klausbernd Vollmar schreibt in seinem Buch Sprungbrett zur Kreativität: „Kreativität [braucht] ein Ziel […], an dem sie sich ausrichtet, sonst verströmt sie sich in der Beliebigkeit und kann nichts bewirken.“ (2000: 158). Daher setzen auch wir uns einen klar und individuell formulierten Rahmen, öffnen unsere Sinne für die Welt um uns und in uns und versuchen, uns neue Geh-danken zu ergehen … in der alten Tradition der Peripatetiker.
Die Schritte 4-7 habe ich der Forschungsmethode des Action Research entlehnt und in dem Buch von David Coghlan und Teresa Brannick gefunden: Action Research. Doing Action Research in your own Organization.

Hier noch einmal alle Schritte im Überblick – Zeitlicher Rahmen ungefähr 90-120 Minuten:

  1. Raus gehen: Frei-Raum und Denk-Raum schaffen, den Horizont in einem ganz wörtlichen Sinne erweitern
  2. Gehen und die aktuellen Themen im Kopf hinter sich lassen, den Kopf leeren, Platz für Neues schaffen
  3. Thema klären, Frage formulieren – Auf welche Fragen suche ich Antworten? Für welche Themen Anregungen und Ideen?
  4. Sinne öffnen, loslaufen und einsammeln, was kommt. „Fundstücke“ festhalten – Woran bleiben meine Sinn hängen? An einer Blüte, einem Stein, einer Wolkenformation … ?
  5. Einen Schreibplatz suchen (Parkbank, Hafenmauer…) und Notizen anfertigen: Die Fundstücke auflisten!
  6. Zu jedem Fundstück frei assoziieren und die Assoziationen mit dem Fundstück verknüpfen
  7. Wie könnten nächste sinnvolle Schritte aussehen? To-Do-Liste schreiben, nächste Schritte planen

Mit den entstandenen Anregungen kann nun weiter gearbeitet werden. Haben Sie Fragen zu diesem Prozess. Gerne stehe ich Ihnen zur Verfügung.
Das Projekt im Bild (oben) hat mir übrigens einen sehr guten Input bezüglich der Textarbeit gebracht …

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Schreibimpuls: Persönliche Ressourcen aktivieren

Das Thema Ressourcen ist in Zusammenhang mit der Lage unseres Planeten in aller Munde. Doch wie sieht es mit unseren persönlichen Ressourcen aus? Sind wir uns unserer Ressourcen und Möglichkeiten bewusst? Treiben wir an ihnen Raubbau oder wissen wir sie zu pflegen und auszubauen. Norbert Herriger (2010) listet in seinem Buch „Empowerment“ ein breites Spektrum auf, das er in Personen- und in Umweltressourcen aufteilt. Zudem schreibt er (2010: 94)

„Ressourcen ‚hat‘ man nicht nur, sondern aktiviert sie, nimmt sie wahr und entwickelt sie in Abhängigkeit von den jeweils relevanten Lebenszielen bzw. den das jeweilige Lebensstil-Szenario bestimmenden, affektiv geladenen Themen. Ressourcen sind so gesehen keine eingelagerten Dispositionen …, sondern aktive Konstruktionsleistungen unseres emotional geprägten Wahrnehmens und unseres individuellen und sozialen Handelns.“

Aktivieren Sie also, nehmen Sie wahr, entwickeln Sie weiter:

Schreibimpuls: Persönliche Ressourcen aktivieren

Listen Sie zu den folgenden Ressourcen einmal alles auf, was Ihnen zu Ihren persönlichen Ressourcen einfällt:

  • Physische Ressourcen (Kraft, Ausdauer, Gesundheit, Bezug zum eigenen Körper: „Das In-sich-Wohlfühlen“)
  • Psychische Ressourcen (Selbstakzeptanz, Selbstwert, Motivation, Begabung, Kreativität, Zukunftsoptimismus)
  • Kulturelle Ressourcen (Bildung und Wissen, Berufliches Know-How, Fähigkeiten)
  • Relationalen Ressourcen (Empathie, Konfliktfähigkeit, Beziehungsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Offenheit)

Schreibimpuls: Umweltressourcen aktivieren:

Listen Sie zu den folgenden Ressourcen einmal alles auf, was Ihnen zu Ihren Umweltressourcen einfällt:

  • Ökonomischen Ressourcen (Arbeit, Einkommen, Status, Kapital, Materielle Sicherheit)
  • Ökologische Ressourcen (Arbeitsplatzqualität, Wohnumfeld, Wohnqualität, Zugang zu Erholungsgebieten)
  • Professionelle Ressourcen (Orientierungswissen, Zugang zu Dienstleistung und Beratung, Rechtsansprüche)
  • Soziale Ressourcen (Partnerschaft, Netzwerk, Freunde, Familie, Vertrauen, Liebe und Sexualität)

Nehmen Sie sich Zeit. Arbeiten Sie gerne auch zu zweit.
Sind Ihre Listen estellt, schauen Sie doch einmal, welche Ressourcen sind gut aktiviert, welche könnten Sie wieder vermehrt aktivieren und ausbauen.

Literatur: Norbert Herriger (2010): Empowerment in der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. 4. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer

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Schreibimpuls: Kreative Lösungen in Zeiten von Corona

Zurzeit bewegen wohl alle Menschen eine Menge Fragen, auch existentielle: Wie kann es beruflich weitergehen? Womit soll ich nun mein Geld verdienen? Soll ich als Selbständige Online-Angebote entwickeln? Wie kann ich gesund bleiben? Wie meinen Alltag zwischen Kindern, Schulaufgaben und den eigenen beruflichen Aufgaben im Home-Office bewältigen? Wer zahlt die Miete meiner Geschäftsräume? Wo gibt es überhaupt noch Spielraum? Wie kann ich physisch oder auch psychisch in all dem Ganzen überleben?

In derartigen Zeiten, die uns extrem ungewohnt herausfordern, sind sicherlich viele besondere Fähigkeiten gefragt: unter anderem aber auch Kreativität, Problemlösestrategien und eine ordentliche Portion Vorstellungsvermögen.

  • Kreatives Denken gelingt uns am besten, wenn wir entspannt sind. Trotz Virus … Wo haben Sie die besten Ideen? Unter der Dusche? Beim Joggen? Beim Kritzeln?
  • Vorstellungsvermögen, aber auch kreatives Handwerkszeug kann trainiert beziehungsweise gelernt werden – wer das bereits getan hat, ist nun im Vorteil.
  • Und Problemlösestrategien leben nicht nur davon, dass zunächst viele Ideen gesammelt, sondern dass diese dann auch gezielt bewertet, ausgewählt und gangbare umgesetzt werden.

Kreatives Denken, sprich assoziatives oder auch divergentes Denken, lässt sich wunderbar durch Kreatives Schreiben trainieren. Vielleicht ist es momentan eine gute Zeit, mit dem Schreiben der sogenannten Morgenseiten oder mit bestimmten Arten des Freewriting zu beginnen.

Schreibimpuls: Kreative Lösungen in Zeiten von Corona

In seinem Buch „Denkwerkzeuge“ stellt Florian Rustler eine ganze Reihe Werkzeuge bereit, um auf neue Ideen zu kommen. Satzanfänge wie „Es wäre super, wenn …“, „Ich wünschte, ….“ oder „Wäre es nicht schön, wenn …“ laden zum Schreiben – vielleicht auch von zunächst verrückten Ideen – ein. Tun Sie es! Schreiben Sie! Spontan und ohne nachzudenken. Mindestens 7 Minuten lang. Um den Inneren Kritiker, der immer gleich irgendwelche Gegenargumente liefert, zu umgehen, kann auch der folgende Satzanfang hilfreich sein: „Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich …“
Listen Sie alles auf …

Anschließend schauen Sie sich Ihre Liste an und tun das, was Max Frisch einmal gesagt hat: „Schreiben heißt, sich selbst lesen!“

Lesen Sie, überlegen Sie, welche Idee sich mit welchem ersten kleinen Schritt konkretisieren lässt, welche Ideen Sie noch konkreter fassen müssen und welche Ideen zunächst einfach nur utopisch  klingen – auch mit ihnen kann man aber weiterarbeiten.

Schulen Sie Ihr Vorstellungsvermögen, indem Sie mit allen Sinnen in einen Zustand eintauchen, als sei Ihre Idee, Ihr Wunsch schon in Erfüllung gegangen. Was sehen Sie? Was hören Sie? Was riechen oder schmecken Sie? Welche Menschen sind bei Ihnen? Wie sieht die Umgebung aus?

Rainer Maria Rilke hat einmal gesagt: „Blick aufs Ziel ist halber Weg.“ Der zweite Teil des Weges besteht allerdings darin, das konvergente oder auch analytische Denken zu nutzen, um Ideen zu bewerten, auszuwählen und eine gute Strategie für die Umsetzung zu entwickeln. Davon mehr im nächsten Beitrag.

Haben Sie Fragen? Ein Erstgespräch ist bei mir immer kostenfrei.

Quelle: Florian Rustler: Denkwerkzeuge

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Was ist eigentlich ein Schreibspaziergang?

Schreiben und Gehen, Geh-danken aufschreiben, langsam gehen, eben spazieren gehen. Das Wort spazieren lässt sich ableiten vom Lateinischen spatiari und bedeutet umherschweifen. Daher nenne ich meine Schreibspaziergänge auch gerne Kreative Streifzüge, denn ich schweife oder streife umher, auf der Suche nach Inspiration, Anregung, Ideen oder Antworten auf Fragen.

Wenn wir im Alltag von A nach B eilen, sind unsere Gedanken meisten (noch) bei A und der gerade geschriebenen Mail oder (schon) bei B und dem nächsten Meeting. Der kreative Streifzug lädt ein, zu entschleunigen, im Jetzt zu sein, wahrzunehmen, was gerade ist – in uns, aber vor allem auch um uns herum: Farben, Formen, Texte, Menschen, Landschaften, Dialoge …

Das, was wir sehen, hören, riechen, darf sich verknüpfen mit den Assoziationen, die auftauchen. Egal, ob wir nun Inspiration für ein Projekt suchen, Antworten auf bestimmte Fragen oder ob wir etwas Spezielles beobachten möchten – die Assoziationen können uns führen. Ein Beispiel:

Mein heutiger Streifzug durch das herbstliche Sonnenwetter führte mich hier am Bodensee natürlich auch an den Apfelbäumen vorbei. Das erste Wort, das auftauchte, war Ernte. „Was habe ich dieses Jahr nicht alles geerntet…?“, schoss es mir durch den Kopf. Diese Frage regt zum Schreiben einer Liste an. Dabei kann ich sie wörtlich nehmen und an meinen Garten denken, an die vielen Kirschen und Pflaumen, oder ich nehme die Frage metaphorisch:
Was habe ich dieses Jahr privat oder auch beruflich geerntet, geschaffen, wachsen lassen, konstruiert, kreiert? Dabei können viele Verben passend sein.

  • Mein Artikel für die Federwelt fällt mir ein, aber auch die Freude über die zehn Interviews, die ich dafür mit professionell Schreibenden geführt habe.  Die gelungene Zusammenarbeit mit der Chefredakteurin Anke Gasch zaubert mir jetzt noch ein Lächeln ins Gesicht.
  • Meine Reise nach New York fällt mir ein, die Museen und Galerien, das Bummeln durch Arts&Crafts, wo ich so herrlich zwischen Skizzenbüchern und Stiften stöbern kann.
    Fast spüre ich die tropische Wärme jener Tage wieder auf der Haut. Und ich erinnre mich gerne an die inspirierenden Gespräche mit dem Design Director von Urban-X; dabei entstand ein Konzept für ein Video, an dem ich nun gerade arbeite.
  • Meine neue Website fällt mir ein und der Spaß, den ich beim Gestalten mit Markus Bühler, meinem Webmaster, hatte.
  • Dann tauchen die Wanderungen im Vercors und im Valle Maira auf; fast höre ich noch die Stille inmitten der wilden Natur.

Was so ein Apfelbaum alles auslösen kann! Ein Reichtum der ganz anderen Art wird spürbar.

Schreibimpuls

Nehmen Sie Stift und Papier, gehen Sie hinaus und probieren Sie es einfach aus. Gerne nehme ich Sie auch mit, wenn ich den nächsten Schreibspaziergang mache.

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Journalschreiben für Gartenfreunde

Journalschreiben für Gartenfreunde

Beobachten und dokumentieren Sie Ihre Gartenarbeit. Schreiben Sie über Ihre Gartenpläne, Ihre Erfolge und Misserfolge. Über das, was Sie aus Letzterem gelernt haben. Notieren Sie systematisch Ihre Fragen und die Antworten, die Sie zusammengetragen haben und machen Sie aus Ihrem Gartenjournal ein persönliches Nachschlagewerk.
Darüber hinaus führt dieser Kurs ein ins Kreative Schreiben, sodass Sie auch Ihren Gartenträumen nachspüren, das Journal mit ersten lyrischen Kleinformen bereichern und mit Aphorismen berühmter Gärtner_innen schmücken können. Tipps für eigene Illustrationen machen das Gartenjournal auch optisch zu einer Augenweide.

Dieser Kurs ist geeignet für Einsteiger_innen, Urban Gardeners und versierte Gärtner_innen!

Ab Frühjahr 2019

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New York

Karin in New York.

Schreibreisen planen, durchführen, nachbereiten.
„Einmal sollte man seine Siebensachen fortrollen aus diesen glatten Gleisen. Man müste sich aus dem Staube machen und früh am Morgen unbekannt verreisen.“
Mascha Kaléko hat mich inspiriert wieder einmal auf Schreibreise zu gehen. Doch wie können auch Sie eine Schreibreise planen und durchführen, eine Schreibreise, die Ihr Schreiben anregt, die Sie inspiriert und auf neue Ideen und Gedanken bringt. Eine Anleitung mit praktischen Checklisten finden Sie im Artikel der Federwelt. Zeitschrift für Autorinnen und Autoren, Nr. 125, 2017 www.federwelt.de

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