Schreibcoaching

Das Innere Team coachen lernen

Haben auch Sie einen Inneren Faulenzer, der bei grauem Novemberwetter morgens lieber im Bett bleiben möchte oder eher eine Innere Perfektionisten, die nie wirklich zufrieden mit Ihrer Arbeit ist? Oder haben Sie einen Inneren Kritiker, der Ihnen Ihre Ideen, noch bevor Sie sie in Ruhe anschauen konnten, schon madig macht? Rainer Maria Rilke schreibt in „Briefe an einen jungen Schriftsteller:

„Und Ihr Zweifel kann eine gute Eigenschaft werden, wenn sie ihn erziehen. Er muss wissend werden, er muss Kritik werden. Fragen Sie ihn, sooft er Ihnen etwas verderben will, weshalb etwas hässlich ist, verlangen Sie Beweise von ihm, prüfen Sie ihn, und Sie werden ihn ratlos und verlegen, vielleicht aufbegehrend finden. Aber geben Sie nicht nach, fordern Sie Argumente und handeln Sie so, aufmerksam und konsequent, jedes einzelne Mal, und der Tag wird kommen, da er aus einem Zerstörer einer Ihrer besten Arbeiter werden wird, – vielleicht der klügste von allen, die an Ihrem Leben bauen.“

Kennen Sie Ihren Inneren Zweifel? Und wenn ja, wie ihn erziehen, damit er Ihnen hilfreich sein kann? Arbeitet Ihr Inneres Team optimal zusammen oder besteht es eher aus Einzelkämpfern, die sich gegenseitig sabotieren?

Schreibimpuls:

Schreibimpuls bietet eine einstündige Online-Sitzung, während der Sie das Innere Team coachen lernen: sich bewusst machen, wie es arbeitet, Chefin werden und Ideen entwickeln, wie Sie dieses Team zu effizienterer Zusammenarbeit bewegen können.

 

Ein telefonisches Erstgespräch ist immer kostenfrei.

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Erfolgreiches Selbstmangement durch Journal-Writing

Das Leben im Zeitalter der Globalisierung erfordert ein hohes Maß an Selbstorganisation, Klarheit der eigenen Ziele und bewusstes Einsetzen eigener und fremder Ressourcen. Befasst man sich mit den Arbeitsweisen erfolgreicher Menschen – von der Antike bis zur Neuzeit – so findet man eine lange Tradition des Journalschreibens. Dort wurden und werden Ideen notiert, die eigenen Arbeits- oder Forschungsprozesse reflektiert oder das persönliche Handeln sowie das Erreichen von beruflichen oder persönlichen Zielen dokumentiert.

Im Rahmen von Schreibimpuls habe ich seit über zwanzig Jahren in Seminaren, aber auch im Einzelsetting, viele Menschen zum Führen eines Journals motivieren können. Daher verfüge ich heute über eine große Schatzkiste an unterschiedlichen Anregungen, mit denen ein systematisches Selbst- oder auch Projektmanagement durch Schreiben möglich ist.

Unsere momentane gesellschaftliche Situation ist geprägt von starken Veränderungen, seien sie nun ökonomischer, ökologischer oder auch sozialer Art. Aus meiner Sicht erscheint es daher sehr sinnvoll, sich mit diesem Wandel zu bewegen, seine Ressourcen zu kennen, seine Bedürfnisse deutlich vor Augen zu haben, um insgesamt möglichst viel Resilienz in das eigene Leben zu bringen; Resilienz verstanden als die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und dabei dennoch die eigene Identität zu bewahren.

Erfolgreiches Selbstmangement durch Journal-Writing

Grundlage für das Führen eines Journals bildet das freie Assoziieren, das Free-Writing, aber auch das sogenannte heuristische oder forschende Schreiben. Diese Art des Schreibens lässt sich – je nach Wunsch – unterschiedlich ausrichten: Der oder die Schreibende kann Ideen generieren, Visionen entwerfen und gezielt umsetzen, um zum Beispiel eine berufliche Neuorientierung in die Wege zu leiten. Es lassen sich aber auch Ressourcen und Kompetenzen erschreiben sowie unbewusste Anteile entdecken. Journal-Writing ist so gesehen eine Kombination aus personalem Schreiben, biografischer Reflexion und Projektmanagement.

Ein halbstündiges telefonisches Erstgespräch ist immer kostenfrei.

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Kreative Streifzüge

Zurzeit verbringen wir alle mehr Zeit denn je vor dem Bildschirm – sei es im erzwungenen Home-Office oder um den Kontakt mit Familie und Freunden zu halten. Es kann daher sehr erholsam und anregend sein, dem Ganzen etwas ganz Anderes ausgleichend an die Seite zu stellen, denn das Wetter ist wunderbar, und wir alle sehnen uns in diesen Zeiten mehr denn je nach frischer Luft und lebendiger Natur. Daher lade ich Sie zu einem Kreativen Streifzug ein. Machen Sie sich auf den Weg nach draußen – mit Schreibzeug im Rucksack – verlassen Sie den limitierten Blick auf den Bildschirm 30 cm vor Ihnen und tauschen Sie ihn gegen die Weite der Landschaft; schaffen Sie Frei-Raum und Denk-Raum und erweitern Sie in einem ganz wörtlichen Sinne Ihren Horizont. Dabei versuchen Sie Ihren Kopf zu leeren und Platz für Neues zu schaffen.
Klausbernd Vollmar schreibt in seinem Buch Sprungbrett zur Kreativität: „Kreativität [braucht] ein Ziel […], an dem sie sich ausrichtet, sonst verströmt sie sich in der Beliebigkeit und kann nichts bewirken.“ (2000: 158). Daher setzen auch wir uns einen klar und individuell formulierten Rahmen, öffnen unsere Sinne für die Welt um uns und in uns und versuchen, uns neue Geh-danken zu ergehen … in der alten Tradition der Peripatetiker.
Die Schritte 4-7 habe ich der Forschungsmethode des Action Research entlehnt und in dem Buch von David Coghlan und Teresa Brannick gefunden: Action Research. Doing Action Research in your own Organization.

Hier noch einmal alle Schritte im Überblick – Zeitlicher Rahmen ungefähr 90-120 Minuten:

  1. Raus gehen: Frei-Raum und Denk-Raum schaffen, den Horizont in einem ganz wörtlichen Sinne erweitern
  2. Gehen und die aktuellen Themen im Kopf hinter sich lassen, den Kopf leeren, Platz für Neues schaffen
  3. Thema klären, Frage formulieren – Auf welche Fragen suche ich Antworten? Für welche Themen Anregungen und Ideen?
  4. Sinne öffnen, loslaufen und einsammeln, was kommt. „Fundstücke“ festhalten – Woran bleiben meine Sinn hängen? An einer Blüte, einem Stein, einer Wolkenformation … ?
  5. Einen Schreibplatz suchen (Parkbank, Hafenmauer…) und Notizen anfertigen: Die Fundstücke auflisten!
  6. Zu jedem Fundstück frei assoziieren und die Assoziationen mit dem Fundstück verknüpfen
  7. Wie könnten nächste sinnvolle Schritte aussehen? To-Do-Liste schreiben, nächste Schritte planen

Mit den entstandenen Anregungen kann nun weiter gearbeitet werden. Haben Sie Fragen zu diesem Prozess. Gerne stehe ich Ihnen zur Verfügung.
Das Projekt im Bild (oben) hat mir übrigens einen sehr guten Input bezüglich der Textarbeit gebracht …

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Schreibimpuls: Persönliche Ressourcen aktivieren

Das Thema Ressourcen ist in Zusammenhang mit der Lage unseres Planeten in aller Munde. Doch wie sieht es mit unseren persönlichen Ressourcen aus? Sind wir uns unserer Ressourcen und Möglichkeiten bewusst? Treiben wir an ihnen Raubbau oder wissen wir sie zu pflegen und auszubauen. Norbert Herriger (2010) listet in seinem Buch „Empowerment“ ein breites Spektrum auf, das er in Personen- und in Umweltressourcen aufteilt. Zudem schreibt er (2010: 94)

„Ressourcen ‚hat‘ man nicht nur, sondern aktiviert sie, nimmt sie wahr und entwickelt sie in Abhängigkeit von den jeweils relevanten Lebenszielen bzw. den das jeweilige Lebensstil-Szenario bestimmenden, affektiv geladenen Themen. Ressourcen sind so gesehen keine eingelagerten Dispositionen …, sondern aktive Konstruktionsleistungen unseres emotional geprägten Wahrnehmens und unseres individuellen und sozialen Handelns.“

Aktivieren Sie also, nehmen Sie wahr, entwickeln Sie weiter:

Schreibimpuls: Persönliche Ressourcen aktivieren

Listen Sie zu den folgenden Ressourcen einmal alles auf, was Ihnen zu Ihren persönlichen Ressourcen einfällt:

  • Physische Ressourcen (Kraft, Ausdauer, Gesundheit, Bezug zum eigenen Körper: „Das In-sich-Wohlfühlen“)
  • Psychische Ressourcen (Selbstakzeptanz, Selbstwert, Motivation, Begabung, Kreativität, Zukunftsoptimismus)
  • Kulturelle Ressourcen (Bildung und Wissen, Berufliches Know-How, Fähigkeiten)
  • Relationalen Ressourcen (Empathie, Konfliktfähigkeit, Beziehungsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Offenheit)

Schreibimpuls: Umweltressourcen aktivieren:

Listen Sie zu den folgenden Ressourcen einmal alles auf, was Ihnen zu Ihren Umweltressourcen einfällt:

  • Ökonomischen Ressourcen (Arbeit, Einkommen, Status, Kapital, Materielle Sicherheit)
  • Ökologische Ressourcen (Arbeitsplatzqualität, Wohnumfeld, Wohnqualität, Zugang zu Erholungsgebieten)
  • Professionelle Ressourcen (Orientierungswissen, Zugang zu Dienstleistung und Beratung, Rechtsansprüche)
  • Soziale Ressourcen (Partnerschaft, Netzwerk, Freunde, Familie, Vertrauen, Liebe und Sexualität)

Nehmen Sie sich Zeit. Arbeiten Sie gerne auch zu zweit.
Sind Ihre Listen estellt, schauen Sie doch einmal, welche Ressourcen sind gut aktiviert, welche könnten Sie wieder vermehrt aktivieren und ausbauen.

Literatur: Norbert Herriger (2010): Empowerment in der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. 4. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer

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Schreibimpuls: Kreative Lösungen in Zeiten von Corona II

Wenn wir Lösungen suchen, benötigen wir, wie im letzten Blogbeitrag beschrieben, zunächst eine große Menge an Ideen. Aus diesem Pool lassen sich dann die wirklich guten herausarbeiten. Wichtig ist, auch verrückt erscheinende Ideen nicht gleich zu verwerfen, sondern auch ihnen den Raum zu geben, den sie brauchen: Vielleicht steckt in irgendeiner Variante DIE Lösung.
Walt Disney kreierte ein interessantes Handwerkszeug: Er schlüpfte immer wieder in unterschiedliche Rollen, in den Träumer, den Kritiker und den Realisten. Für jede dieser Rollen gestaltete er ein eigenes Zimmer. Das ist für uns wahrscheinlich kaum möglich, aber unsere Träumerin liegt vielleicht auf dem Sofa und spinnt Ideen, die Realistin sitzt am Schreibtisch und kalkuliert das Projekt, während die Kritikerin uns über die Schulter schaut und ein scharfes Auge auf alles wirft. Alle Rollen sind gleichermaßen wichtig; noch wichtiger ist, dass wir bestimmen, wann welche Protagonistin die Bühne betreten darf.
Robert I. Sutton, der sich in seinem Buch „Der Querdenkerfaktor“ intensiv mit diesen Prozessen befasst hat, empfiehlt: „Setzen Sie den kritischen Ingenieur nie in das Großraumbüro der Kreativen; er macht sofort jede Idee kaputt.“

Doch wie geht es gut weiter mit den Ideen? Wie wählen wir aus? Wie machen wir aus Ideen klare Ziele?

Hier kommt nun das konvergierende Denken zum Tragen. Dabei geht es darum, Ideen nicht sofort zu verwerfen, sondern systematisch zu prüfen. Eine Klientin von mir hatte das Bedürfnis ihren Job zu kündigen und etwas ganz Anderes zu machen. Sofort kam ihr Kritiker und behauptete, das gehe nicht. Schließlich müssen man das Haus abbezahlen und die Kinder großziehen … Nachdem wir miteinander gearbeitet und herausgefunden hatten, welches Potential in ihrer Idee enthalten war, wurde auch der Weg klar: eine berufsbegleitende Ausbildung (an den Wochenenden), um den Traumberuf erst einmal fachlich auf solide Füße zu stellen. Als das nach zwei Jahren geschehen war, machte sie sich (bis heute sehr erfolgreich) selbstständig und kündigte dann erst ihren Job. Unser Ideen benötigen eben zunächst einmal eine mentale Spielwiese, auf der wir nach Potentialen in der Idee suchen und nicht nach Fehlern. Nächste mögliche Schritte:

Schreibimpuls: Kreative Lösungen in Zeiten von Corona II

Nehmen Sie sich Zeit, Papier und Stift: Schreiben Sie, skizzieren Sie, entwerfen Sie …

  • Prüfen Sie, inwieweit die Umsetzung in Ihrem eigenen Handlungsbereich liegt und wer eventuell von Ihren Plänen betroffen sein könnte.
  • Wie viel Motivation, Leidenschaft, Energie können und wollen Sie einbringen?
  • Prüfen Sie, wie es ist, wenn die Idee tatsächlich umgesetzt sein wird. Ist es dann wirklich besser? Hier braucht es Vorstellungskraft. Steve de Shazer und Insoo Kim Berg haben in den 1980er Jahren die sogenannte Wunderfrage entdeckt: „Stell dir vor, heute Nacht, während du schläfst, geschieht ein Wunder, und das Problem, das dich gerade beschäftigt, ist verschwunden. Woran würdest du das merken?“
    Tauchen Sie ein mit allen Sinnen … Hilfreich ist es dabei, einen Menschen an der Seite zu haben, der Notizen machen oder auch mit Fragen den Prozess begleiten kann: Was siehst du? Was hörst du? Was spürst du? Wie fühlt es sich in deinem Körper an?
  • Haben Sie sich für eine Idee entschieden, lässt sich ein Zeitplan mit einer Deadline aufstellen – und die Frage klären, was wären die nächsten sinnvollen Schritte/was wäre der erste kleine Schritt, den ich heute schon in Richtung Ziel machen könnte?
  • Wie sehen Ihre Ressourcen aus. um die Idee umzusetzen (fachliche Kompetenz, finanzielle und zeitliche Ressourcen, Zugang zu Informationen, emotionale und mentale Ressourcen …)? Das Bild zu diesem Blogbeitrag habe ich in Havanna im Café Arcángel geschossen. Havanna ist ein perfektes Beispiel für das sprichwörtliche Not-macht-erfinderisch: Überall lassen sich kreative und praktische Lösungen entdecken, weil wirklich alles als Ressource genutzt wird.
  • Wie sieht unser Netzwerk – auch das eine wichtige Ressource – aus?

Über persönliche Ressourcen- und Netzwerkanalyse mehr in den nächsten Blogbeiträgen.

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Zeit zum Schreiben finden

Als wir schreiben lernten – vielleicht noch mit der Schiefertafel – waren wir konzentriert und vertieft. Doch heute?

Konzentriert Schreiben – ohne Unterbrechung von außen oder auch von innen ein Schreibprojekt zügig voranbringen – ist etwas, was sich viele Schreibende wünschen. Dabei ist es unwichtig, ob es sich um einen Fachartikel handelt, eine Dissertation oder einen Blogartikels für das Intranet eines Unternehmens. Vielleicht ist das Schreibprojekt auch ein Roman, eine Kurzgeschichte oder Text für den nächsten Poetry Slam.

Flow ist gewünscht und das, was Cal Newport mit Deep Work bezeichnet – das tiefe, konzentrierte Arbeiten. Viele Menschen seien heute eher „Shallow workers“, die oberflächlich und wenig konzentriert arbeiten. Sie könnten, häufig unterbrochen durch Handy, Social Media, Lust und Laune, kaum eintauchen in einen tiefen Denk- und Arbeitsprozess. Den Zustand des konzentrierten Arbeitens lasse sich jedoch nicht mit bloßer Willenskraft erzeugen. Er müsse, so Newport, vielmehr wie ein Muskel trainiert werden. Zeit zum Schreiben finden, kann man lernen und üben.

In meinen Schreibcoachings geht es daher nicht immer nur um stilistische Fragen, leserorientiertes Formulieren, Textfeedback oder rhetorische Feinheiten, sondern häufig auch um die Bedingungen, unter denen geschrieben wird, um Zeiträuber und Zeitfenster, um die Gestaltung eines Settings, in dem konzentriertes Schreiben möglich wird und Schreibprojekte erfolgversprechend abgeschlossen werden.

Kleiner Schreibimpuls: Zeit zum Schreiben finden

Listen Sie einmal auf, wie oft Sie während Ihres Schreibprozesses unterbrochen werden durch E-Mails, Handy, Social Media? Wie oft unterbrechen Sie sich selbst, weil Sie nur kurz mal recherchieren, aufs Handy schauen oder einen Kaffee holen müssen?

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Schreiben leichter machen: Routine finden, Rituale pflegen

Wir schreiben täglich – E-Mails, Notizzettel, Kurznachrichten. Doch wie sieht es mit dem täglichen Schreiben im Hinblick auf größere Schreibprojekte aus oder auf das Sich-Weiterentwickeln im Hinblick auf Stil, Genre oder was auch immer interessant ist für den eigenen Weg?
Jede Pianistin, jeder Fußballer, jede Tänzerin, jeder Designer trainiert täglich, sei es Ausdauer, sei es Technik oder Haltung. Nur beim Schreiben meinen viele, es sei Talent, das man entweder hat oder nicht und wenn man schreiben wolle, dann müsse einen die Muse küssen – vorher gehe gar nichts.
Weit gefehlt – auch Schreiben ist zu einem großen Teil ein Handwerk, das man lernen und trainieren kann. Irgendwo habe ich mal den Satz gelesen: „Die Muse kann dich nur küssen, wenn sie dich bei der Arbeit trifft!“ – Ja, also hinsetzen, täglich schreiben. Bleibt die Frage nach dem Was:
Übungen zum Warmschreiben und Lockerwerden: Brainstorming zu einem Thema, Morgenseiten nach Julia Cameron, jegliche Formen des Free-Writing
Kleine Spielereien mit Lyrischen Kurzformen und Rhetorischen Stilmitteln: ein Elfchen, ein Akrostichon, eine Alliteration, eine Anapher
Ein neues Genre erarbeiten: Wie schreibt man eigentlich eine Glosse? (Vielleicht wäre das etwas für das Intranet im Unternehmen, für die Zeitung, die man sonst nur als Leser_in in den Händen hält)
Optische Poesie: ausprobieren und spielen – das trainiert zudem die eigene Kreativität (Beispiele gibt es im Netz)

The five-minute-writer

von Margret Geraghty ist zwar auf Englisch, aber es liest sich gut und die 58 Kurz-Anregungen lassen sich ja einfach in der Muttersprache umsetzen.

Und wie sieht es nun mit einem Ritual aus, das die eigene Routine unterstützen könnte? Haben Sie eins? Ich unterscheide zwischen kleinen Schreibeinheiten zwischendurch, die ohne Ritual, sondern einfach so geschrieben werden und längeren, textproduzierenden Phasen, in denen ich an einem konkreten Projekt arbeite. Diese beginnt mit Kaffeekochen:
Ich mahle eine Handvoll Kaffeebohnen mit Großmutters alter Kaffeemühle, derweil das Wasser bereits im Kocher anfängt sein Lied zu singen. Das Kaffeepulver kommt in meine kleine French-Press, je nach Laune auch mal mit einer Prise Kardamom. Nachdem Brühen und Ziehen, kommt der Kaffee in meine Lieblingstasse, gemischt mit Hafermilch – da muss es die gute sein, aus Schweden.

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Wie gestalten Sie Ihren Schreibprozess?

Unabhängig davon, was Sie schreiben – ob ein Sachbuch, einen Roman, eine Dissertation, einen Essay oder ein Kinderbuch – immer handelt sich um einen Prozess, in dem die Zeit zwischen dem Anfangen und dem fertigen Manuskript (wie auch immer) gestaltet wird. Insofern ist nicht nur das WAS interessant, sondern auch das WIE, das WO und das WANN.
Wie gehen Sie vor? Gehören Sie zu den Nachtmenschen oder sind Sie am frühen Morgen besonders produktiv? Ver(sch)wenden Sie Ihre optimale Schreibzeit mit dem Lesen von E-Mails oder nutzen Sie sie für Ihr Schreibprojekt?

Ernest Hemingway war, bei allem, was wir über ihn wissen, sicherlich kein einfacher Mensch. Bezüglich seiner Äußerungen über den Schreibprozess finden sich jedoch immer wieder interessante Anregungen:

„Die kalten, klaren Morgenstunden, da arbeitet es sich gut, nur Black Dog ist wach,…“ (S. 21)

„Deshalb fange ich gerne frühmorgens an, bevor ich durch Leute und Dinge abgelenkt werden kann. Ich habe in meinem Leben noch keinen Sonnenaufgang versäumt. Kaum graut der Morgen, da stehe ich auf (…). Dann lese ich erst einmal alles bis zu der Stelle durch, wo ich aufgehört habe, und mache meine Korrekturen (…). Dann schreibe ich weiter, da wird nicht herumgemurkst, kein Papier zerknüllt, nicht auf und ab spaziert, weil ich immer an einer Stelle aufgehört habe, wo ich genau weiß, was weiter geschehen wird. Ich muss also nicht jeden Tag neu ankurbeln.“ (S. 142)
aus: A.E. Hotchner (1966): Papa Hemingway. München: Piper & Co Verlag.

Schauen wir Hemingways Schreibprozess genauer an!
  • Tägliches, regelmäßiges Schreiben – auch Sportlerinnen trainieren täglich!
  • Die besten Schreibzeiten nutzen – sie sind individuell verschieden. Finden Sie die optimale Zeit für sich heraus und nutzen Sie sie!
  • Schreibstrategie – Hemingway gehört zum Typ des intensiven Überarbeiters, auch George Bernhard Shaw saß stundenlang am Schreibtisch. Julia Cameron geht das Ganze kreativer und entspannter an; sie schreibt: „Ich führe meinen inneren Schriftsteller aus, spendiere ihm teure Kaffeekreationen mit Milchschaum (…). Ich kaufe ihm Zeitschriften und Stifte, die wie von alleine schreiben.“
  • Sitzen oder Gehen – Hermann Hesse oder Jean-Jacques Rousseau haben viele ihrer Texte im Gehen entwickelt … auch Nietzsche schrieb Teile seines Zarathustras während er an der Côte d’Azur auf den Treppen zwischen Unter- und Oberdorf von Èze unterwegs war. Zudem behauptet er, dass nur „ergangene Gedanken“, einen Wert hätten. Auch Simone de Beauvoir war für ihr Buch New York – mon amour zu Fuß unterwegs: „Ich erforsche New York, Viertel um Viertel. Gestern war ich am Ufer des Hudson und am oberen Broadway. Heute bin ich zwei Stunden lang am East River heraufgelaufen“.
  • An einer Stelle mit dem Schreiben aufhören, an der man genau weiß, wie es weitergeht – das erleichtert den Einstieg ins Weiterschreiben auf wunderbare Weise!
Ein paar Reflexionsfragen – schreiben Sie frei und spontan Ihre Gedanken auf:
  • Wann kann ich am besten und wirklich konzentriert schreiben?
  • Wann und wo habe ich die meisten Ideen und bin kreativ?
  • Brauche ich Bewegung zum Denken, um Geh-danken zu generieren?
  • Ist es für mein Schreibprojekt hilfreich, bewusst sinnliche Erfahrungen zu machen? Wenn ja, welche?
  • Wie kann ich es einrichten, dass ich regelmäßig und möglichst täglich schreibe?
  • Kann ich meine Schreibzeiten einhalten und zur Not verteidigen?
  • Kenn ich unterschiedliche Schreibstrategien und weiß ich die zielführend einzusetzen?
  • Wie könnte ein gutes Ritual für mich zu Beginn meiner Schreibzeit aussehen? Womit könnte ich mich gewohnheitsmäßig auf das Schreiben einstimmen? (Eine Tasse Kaffee, eine bestimmte Musik, eine frische Blume aus dem Garten…?)

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Tipps und Tricks bei Schreibblockaden

Wer sich mit den Biographien großer Autorinnen und Autoren befasst, bemerkt, dass sich auch professionell Schreibende mit Schreibblockaden auseinandersetzen müssen: Nichts geht mehr, die Schreibarbeit ruht, die Ideen bleiben aus, das Formulieren wird zäh bis unmöglich. Ob nun Simone de Beauvoir, J.K. Rowling, ob Friedrich Nietzsche und Robert Louis Stevenson … sie alle erzählen von derartigen Erfahrungen. Sie erzählen aber auch, was sie getan haben, um wieder ins Schreiben zu kommen: den Ort wechseln, die Tätigkeit wechseln, das Gespräch mit anderen suchen …

Wer sich nun – auf der Suche nach passenden Tipps für den eigenen Schreibprozess – nicht durch all diese Biographien lesen möchte dem sei das kleine Büchlein von Helga Esselborn-Krumbiegel „Tipps und Tricks bei Schreibblockaden“ empfohlen. Da in allen Phasen des Schreibens Schreibblockaden auftreten können, ist dieses Buch sinnvollerweise in folgende Bereiche gegliedert:

(1) Ideen finden,
(2) Das Projekt planen,
(3) Motivation und Konzentration,
(4) Ins Schreiben kommen,
(5) Im Schreiben bleiben,
(6) Umgang mit dem inneren Kritiker sowie
(7) Überarbeiten.

Das Buch ist klein und kompakt und schafft es dennoch, alle Themen, die mit Schreibschwierigkeiten zusammenhängen, treffsicher darzustellen. Zu jedem Bereich, zum Beispiel „Ins Schreiben kommen“, „Im Schreiben bleiben“, gibt es umfassende praktische Anregungen. Zitate von professionell Schreibenden über deren Schreibprozess bringen Leichtigkeit und Inspiration in dieses Buch.
Als Schreibcoach im Bereich wissenschaftliches Schreiben kenne ich (fast) die gesamte gängige Literatur. Was selten thematisiert wird, findet sich als eigenständiges Kapitel: Die Bedeutung des Inneren Kritikers für den Schreibprozess.
Viele Übungen, die beschrieben werden, kenne ich aus meiner praktischen Arbeit und ich erlebe täglich, wie hilfreich diese für einen souveränen Schreibprozess sind.

Helga Esselborn-Krumbiegel (2015): Tipps und Tricks bei Schreibblockaden. Paderborn: Schönigh [UTB 4318] 9,99 €

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Was ist eigentlich ein Schreibspaziergang?

Schreiben und Gehen, Geh-danken aufschreiben, langsam gehen, eben spazieren gehen. Das Wort spazieren lässt sich ableiten vom Lateinischen spatiari und bedeutet umherschweifen. Daher nenne ich meine Schreibspaziergänge auch gerne Kreative Streifzüge, denn ich schweife oder streife umher, auf der Suche nach Inspiration, Anregung, Ideen oder Antworten auf Fragen.

Wenn wir im Alltag von A nach B eilen, sind unsere Gedanken meisten (noch) bei A und der gerade geschriebenen Mail oder (schon) bei B und dem nächsten Meeting. Der kreative Streifzug lädt ein, zu entschleunigen, im Jetzt zu sein, wahrzunehmen, was gerade ist – in uns, aber vor allem auch um uns herum: Farben, Formen, Texte, Menschen, Landschaften, Dialoge …

Das, was wir sehen, hören, riechen, darf sich verknüpfen mit den Assoziationen, die auftauchen. Egal, ob wir nun Inspiration für ein Projekt suchen, Antworten auf bestimmte Fragen oder ob wir etwas Spezielles beobachten möchten – die Assoziationen können uns führen. Ein Beispiel:

Mein heutiger Streifzug durch das herbstliche Sonnenwetter führte mich hier am Bodensee natürlich auch an den Apfelbäumen vorbei. Das erste Wort, das auftauchte, war Ernte. „Was habe ich dieses Jahr nicht alles geerntet…?“, schoss es mir durch den Kopf. Diese Frage regt zum Schreiben einer Liste an. Dabei kann ich sie wörtlich nehmen und an meinen Garten denken, an die vielen Kirschen und Pflaumen, oder ich nehme die Frage metaphorisch:
Was habe ich dieses Jahr privat oder auch beruflich geerntet, geschaffen, wachsen lassen, konstruiert, kreiert? Dabei können viele Verben passend sein.

  • Mein Artikel für die Federwelt fällt mir ein, aber auch die Freude über die zehn Interviews, die ich dafür mit professionell Schreibenden geführt habe.  Die gelungene Zusammenarbeit mit der Chefredakteurin Anke Gasch zaubert mir jetzt noch ein Lächeln ins Gesicht.
  • Meine Reise nach New York fällt mir ein, die Museen und Galerien, das Bummeln durch Arts&Crafts, wo ich so herrlich zwischen Skizzenbüchern und Stiften stöbern kann.
    Fast spüre ich die tropische Wärme jener Tage wieder auf der Haut. Und ich erinnre mich gerne an die inspirierenden Gespräche mit dem Design Director von Urban-X; dabei entstand ein Konzept für ein Video, an dem ich nun gerade arbeite.
  • Meine neue Website fällt mir ein und der Spaß, den ich beim Gestalten mit Markus Bühler, meinem Webmaster, hatte.
  • Dann tauchen die Wanderungen im Vercors und im Valle Maira auf; fast höre ich noch die Stille inmitten der wilden Natur.

Was so ein Apfelbaum alles auslösen kann! Ein Reichtum der ganz anderen Art wird spürbar.

Schreibimpuls

Nehmen Sie Stift und Papier, gehen Sie hinaus und probieren Sie es einfach aus. Gerne nehme ich Sie auch mit, wenn ich den nächsten Schreibspaziergang mache.

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