April 2020

Netzwerkanalyse

Ein stabiles Netzwerk ist immer gut – besonders in Krisenzeiten. Wie sieht Ihr Netzwerk aus? Haben Sie Freunde und Familie, auf die Sie sich verlassen können? Haben Sie Fachleute und Experten, an die Sie sich vertrauensvoll wenden können (Zahnarzt, Steuerberater, Webdesigner …)? Können Sie gut recherchieren, damit Sie wirklich gute Informationen aus dem Netz zielführend nutzen können, oder gehen Sie nur googeln? Und umgekehrt: Für wen können Sie da sein, hilfreich sein? An wen können Sie Ihr Wissen weitergeben? Was alles könn(t)en Sie teilen und mit wem?

Schreibimpuls: Netzwerkanalyse

Nehmen Sie ein möglichst großes Blatt Papier, setzen Sie in die Mitte einen kleinen Kreis – das sind Sie. Dann setzen Sie, verteilt über das Blatt und je nach Nähe oder Distanz, weitere Kreise für all die Personen aus Familie, Freundes- und Expertenkreis (violette Kreise im Bild). Im zweiten Schritt ziehen Sie Pfeile von diesen Kreisen zu sich hin und notieren, was Sie von diesen Menschen oder Institutionen bekommen (violette Pfeile). In einem dritten Schritt ziehen Sie Pfeile von sich zu den Menschen oder Institutionen und tragen ein, was Sie geben (grüne Pfeile). Ein Netzwerk lebt schließlich vom Geben und Nehmen.

Haben Sie Ihre Notizen beendet, schauen Sie sie eine Weile an. Sind Sie zufrieden mit Ihrem Netzwerk? An welcher Stelle ist es eher unausgewogen? Wo könnten Sie es noch erweitern? Denken Sie daran, dass auch ein gutes Netzwerk ständige Pflege benötigt!

Haben Sie Bereiche gefunden, die Sie optimieren können, stellen Sie sich die Frage nach dem WIE:
Endlich wieder einmal anrufen/einen Brief schreiben/eine Mail schreiben? Jemanden etwas Gutes tun/einen Gefallen erweisen/eine Freude machen …

Schreiben Sie eine To-Do-Liste!

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Kreative Streifzüge

Zurzeit verbringen wir alle mehr Zeit denn je vor dem Bildschirm – sei es im erzwungenen Home-Office oder um den Kontakt mit Familie und Freunden zu halten. Es kann daher sehr erholsam und anregend sein, dem Ganzen etwas ganz Anderes ausgleichend an die Seite zu stellen, denn das Wetter ist wunderbar, und wir alle sehnen uns in diesen Zeiten mehr denn je nach frischer Luft und lebendiger Natur. Daher lade ich Sie zu einem Kreativen Streifzug ein. Machen Sie sich auf den Weg nach draußen – mit Schreibzeug im Rucksack – verlassen Sie den limitierten Blick auf den Bildschirm 30 cm vor Ihnen und tauschen Sie ihn gegen die Weite der Landschaft; schaffen Sie Frei-Raum und Denk-Raum und erweitern Sie in einem ganz wörtlichen Sinne Ihren Horizont. Dabei versuchen Sie Ihren Kopf zu leeren und Platz für Neues zu schaffen.
Klausbernd Vollmar schreibt in seinem Buch Sprungbrett zur Kreativität: „Kreativität [braucht] ein Ziel […], an dem sie sich ausrichtet, sonst verströmt sie sich in der Beliebigkeit und kann nichts bewirken.“ (2000: 158). Daher setzen auch wir uns einen klar und individuell formulierten Rahmen, öffnen unsere Sinne für die Welt um uns und in uns und versuchen, uns neue Geh-danken zu ergehen … in der alten Tradition der Peripatetiker.
Die Schritte 4-7 habe ich der Forschungsmethode des Action Research entlehnt und in dem Buch von David Coghlan und Teresa Brannick gefunden: Action Research. Doing Action Research in your own Organization.

Hier noch einmal alle Schritte im Überblick – Zeitlicher Rahmen ungefähr 90-120 Minuten:

  1. Raus gehen: Frei-Raum und Denk-Raum schaffen, den Horizont in einem ganz wörtlichen Sinne erweitern
  2. Gehen und die aktuellen Themen im Kopf hinter sich lassen, den Kopf leeren, Platz für Neues schaffen
  3. Thema klären, Frage formulieren – Auf welche Fragen suche ich Antworten? Für welche Themen Anregungen und Ideen?
  4. Sinne öffnen, loslaufen und einsammeln, was kommt. „Fundstücke“ festhalten – Woran bleiben meine Sinn hängen? An einer Blüte, einem Stein, einer Wolkenformation … ?
  5. Einen Schreibplatz suchen (Parkbank, Hafenmauer…) und Notizen anfertigen: Die Fundstücke auflisten!
  6. Zu jedem Fundstück frei assoziieren und die Assoziationen mit dem Fundstück verknüpfen
  7. Wie könnten nächste sinnvolle Schritte aussehen? To-Do-Liste schreiben, nächste Schritte planen

Mit den entstandenen Anregungen kann nun weiter gearbeitet werden. Haben Sie Fragen zu diesem Prozess. Gerne stehe ich Ihnen zur Verfügung.
Das Projekt im Bild (oben) hat mir übrigens einen sehr guten Input bezüglich der Textarbeit gebracht …

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Schreibimpuls: Persönliche Ressourcen aktivieren

Das Thema Ressourcen ist in Zusammenhang mit der Lage unseres Planeten in aller Munde. Doch wie sieht es mit unseren persönlichen Ressourcen aus? Sind wir uns unserer Ressourcen und Möglichkeiten bewusst? Treiben wir an ihnen Raubbau oder wissen wir sie zu pflegen und auszubauen. Norbert Herriger (2010) listet in seinem Buch „Empowerment“ ein breites Spektrum auf, das er in Personen- und in Umweltressourcen aufteilt. Zudem schreibt er (2010: 94)

„Ressourcen ‚hat‘ man nicht nur, sondern aktiviert sie, nimmt sie wahr und entwickelt sie in Abhängigkeit von den jeweils relevanten Lebenszielen bzw. den das jeweilige Lebensstil-Szenario bestimmenden, affektiv geladenen Themen. Ressourcen sind so gesehen keine eingelagerten Dispositionen …, sondern aktive Konstruktionsleistungen unseres emotional geprägten Wahrnehmens und unseres individuellen und sozialen Handelns.“

Aktivieren Sie also, nehmen Sie wahr, entwickeln Sie weiter:

Schreibimpuls: Persönliche Ressourcen aktivieren

Listen Sie zu den folgenden Ressourcen einmal alles auf, was Ihnen zu Ihren persönlichen Ressourcen einfällt:

  • Physische Ressourcen (Kraft, Ausdauer, Gesundheit, Bezug zum eigenen Körper: „Das In-sich-Wohlfühlen“)
  • Psychische Ressourcen (Selbstakzeptanz, Selbstwert, Motivation, Begabung, Kreativität, Zukunftsoptimismus)
  • Kulturelle Ressourcen (Bildung und Wissen, Berufliches Know-How, Fähigkeiten)
  • Relationalen Ressourcen (Empathie, Konfliktfähigkeit, Beziehungsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Offenheit)

Schreibimpuls: Umweltressourcen aktivieren:

Listen Sie zu den folgenden Ressourcen einmal alles auf, was Ihnen zu Ihren Umweltressourcen einfällt:

  • Ökonomischen Ressourcen (Arbeit, Einkommen, Status, Kapital, Materielle Sicherheit)
  • Ökologische Ressourcen (Arbeitsplatzqualität, Wohnumfeld, Wohnqualität, Zugang zu Erholungsgebieten)
  • Professionelle Ressourcen (Orientierungswissen, Zugang zu Dienstleistung und Beratung, Rechtsansprüche)
  • Soziale Ressourcen (Partnerschaft, Netzwerk, Freunde, Familie, Vertrauen, Liebe und Sexualität)

Nehmen Sie sich Zeit. Arbeiten Sie gerne auch zu zweit.
Sind Ihre Listen estellt, schauen Sie doch einmal, welche Ressourcen sind gut aktiviert, welche könnten Sie wieder vermehrt aktivieren und ausbauen.

Literatur: Norbert Herriger (2010): Empowerment in der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. 4. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer

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Schreibimpuls: Kreative Lösungen in Zeiten von Corona II

Wenn wir Lösungen suchen, benötigen wir, wie im letzten Blogbeitrag beschrieben, zunächst eine große Menge an Ideen. Aus diesem Pool lassen sich dann die wirklich guten herausarbeiten. Wichtig ist, auch verrückt erscheinende Ideen nicht gleich zu verwerfen, sondern auch ihnen den Raum zu geben, den sie brauchen: Vielleicht steckt in irgendeiner Variante DIE Lösung.
Walt Disney kreierte ein interessantes Handwerkszeug: Er schlüpfte immer wieder in unterschiedliche Rollen, in den Träumer, den Kritiker und den Realisten. Für jede dieser Rollen gestaltete er ein eigenes Zimmer. Das ist für uns wahrscheinlich kaum möglich, aber unsere Träumerin liegt vielleicht auf dem Sofa und spinnt Ideen, die Realistin sitzt am Schreibtisch und kalkuliert das Projekt, während die Kritikerin uns über die Schulter schaut und ein scharfes Auge auf alles wirft. Alle Rollen sind gleichermaßen wichtig; noch wichtiger ist, dass wir bestimmen, wann welche Protagonistin die Bühne betreten darf.
Robert I. Sutton, der sich in seinem Buch „Der Querdenkerfaktor“ intensiv mit diesen Prozessen befasst hat, empfiehlt: „Setzen Sie den kritischen Ingenieur nie in das Großraumbüro der Kreativen; er macht sofort jede Idee kaputt.“

Doch wie geht es gut weiter mit den Ideen? Wie wählen wir aus? Wie machen wir aus Ideen klare Ziele?

Hier kommt nun das konvergierende Denken zum Tragen. Dabei geht es darum, Ideen nicht sofort zu verwerfen, sondern systematisch zu prüfen. Eine Klientin von mir hatte das Bedürfnis ihren Job zu kündigen und etwas ganz Anderes zu machen. Sofort kam ihr Kritiker und behauptete, das gehe nicht. Schließlich müssen man das Haus abbezahlen und die Kinder großziehen … Nachdem wir miteinander gearbeitet und herausgefunden hatten, welches Potential in ihrer Idee enthalten war, wurde auch der Weg klar: eine berufsbegleitende Ausbildung (an den Wochenenden), um den Traumberuf erst einmal fachlich auf solide Füße zu stellen. Als das nach zwei Jahren geschehen war, machte sie sich (bis heute sehr erfolgreich) selbstständig und kündigte dann erst ihren Job. Unser Ideen benötigen eben zunächst einmal eine mentale Spielwiese, auf der wir nach Potentialen in der Idee suchen und nicht nach Fehlern. Nächste mögliche Schritte:

Schreibimpuls: Kreative Lösungen in Zeiten von Corona II

Nehmen Sie sich Zeit, Papier und Stift: Schreiben Sie, skizzieren Sie, entwerfen Sie …

  • Prüfen Sie, inwieweit die Umsetzung in Ihrem eigenen Handlungsbereich liegt und wer eventuell von Ihren Plänen betroffen sein könnte.
  • Wie viel Motivation, Leidenschaft, Energie können und wollen Sie einbringen?
  • Prüfen Sie, wie es ist, wenn die Idee tatsächlich umgesetzt sein wird. Ist es dann wirklich besser? Hier braucht es Vorstellungskraft. Steve de Shazer und Insoo Kim Berg haben in den 1980er Jahren die sogenannte Wunderfrage entdeckt: „Stell dir vor, heute Nacht, während du schläfst, geschieht ein Wunder, und das Problem, das dich gerade beschäftigt, ist verschwunden. Woran würdest du das merken?“
    Tauchen Sie ein mit allen Sinnen … Hilfreich ist es dabei, einen Menschen an der Seite zu haben, der Notizen machen oder auch mit Fragen den Prozess begleiten kann: Was siehst du? Was hörst du? Was spürst du? Wie fühlt es sich in deinem Körper an?
  • Haben Sie sich für eine Idee entschieden, lässt sich ein Zeitplan mit einer Deadline aufstellen – und die Frage klären, was wären die nächsten sinnvollen Schritte/was wäre der erste kleine Schritt, den ich heute schon in Richtung Ziel machen könnte?
  • Wie sehen Ihre Ressourcen aus. um die Idee umzusetzen (fachliche Kompetenz, finanzielle und zeitliche Ressourcen, Zugang zu Informationen, emotionale und mentale Ressourcen …)? Das Bild zu diesem Blogbeitrag habe ich in Havanna im Café Arcángel geschossen. Havanna ist ein perfektes Beispiel für das sprichwörtliche Not-macht-erfinderisch: Überall lassen sich kreative und praktische Lösungen entdecken, weil wirklich alles als Ressource genutzt wird.
  • Wie sieht unser Netzwerk – auch das eine wichtige Ressource – aus?

Über persönliche Ressourcen- und Netzwerkanalyse mehr in den nächsten Blogbeiträgen.

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