Schreiborte sind einfach Orte zum Schreiben, doch es muss nicht immer der Schreibtisch sein. Viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller hatten ein Lieblingscafé zum Schreiben – man denke nur an Simone de Beauvoir, Ernest Hemingway oder Erich Kästner. Andere werfen Notizen für das nächste Buch im Auto, zwischen Kindergroßziehen und Einkaufen, aufs Papier – wie Luise Kaschnitz.
Doch wie wäre es mal mit „Schreib draußen“: am Fluss, am See, im Wald, auf einer Bank im Stadtpark oder auf einem Baumstamm. Lou Andreas-Salomé schreibt am 25. August 1903 an Rainer Maria Rilke:
Lieber Rainer,
bin unterwegs und schreibe auf einem Baumstamm.
[…]
Lou.
Für ein Nature Journal oder für Nature Writing ist es essentiell, draußen zu schreiben, mit allen Sinnen die Natur und sich selbst in der Natur wahrzunehmen sowie diese Erlebnisse zu notieren – für Essays, Lyrik oder vielleicht auch als Ausgangspunk für eine Fantasy-Story.
Ich schreibe draußen gerne von Hand mit meinem Lieblingsfüller. Wichtig sind mir dabei eine feste Unterlage zum Schreiben, ein kleines Sitzkissen, falls es noch kalt ist, ein Fernglas, mein Handy mit Vogelbestimmungs-App und für Fotoaufnahmen.
Der Frühling lockt.
Liebe Leserinnen und Leser,
bin unterwegs und schreibe auf einem Baumstamm …