Nature Writing – Laubbäume im Winter erkennen

Für mich gibt es beim Schreiben unter anderem zwei Grundregeln:

  1. Schreibe nur über das, was du kennst. Wenn du es nicht kennst, lerne es zunächst kennen.
  2. Schreibe möglichst präzise. Das gilt nicht nur für Sach- und Fachtexte, sondern auch für Romane. Der Satz „Er schenkte ihr einen Strauß Blumen“ lässt ein blasseres Bild entstehen als der Satz „Er schenkte ihr einen Strauß roter Rosen“. Und welches Bild entsteht erst, wenn wir von einem Strauß Tulpen schreiben oder gar von einem Strauß Gänseblümchen?

Auch im Nature Writing ist es notwendig, sich auszukennen und präzise Bezeichnungen zu wählen. So habe ich mich seit Anfang des Jahres mit dem Erkennen von Laubbäumen befasst. Manche von ihnen sind auch im Winter ohne markantes Laub gut zu erkennen: Die Birke zum Beispiel mit ihrem weißen Stamm oder die Trauerweide mit ihren hängenden Zweigen, die jetzt, im Februar, schon grünlich-gelb leuchten und ein wenig Farbe in die grau-braune Landschaft zaubern. Auch Weidenkätzchen und Haselkätzchen lassen sich bereits gut erkennen – die einen silberfarben, die anderen leuchtend gelb …

Bei anderen Bäumen hilft ein genauerer Blick: Da ist der Bergahorn, an dem noch die vertrockneten und geflügelten Nussfrüchte (Nasenzwicker) zu finden sind oder die Erle mit ihren kleinen, schwarzen Zapfen.

Schließlich helfen bei der Bestimmung die Knospen: Sind sie grün, braun oder schwarz, behaart oder unbehaart, haben sie Schuppen (und wenn ja, wie viele), erscheinen sie paarig oder wechselständig und welches Aussehen hat die letzte Knospe am Zweig?

Seit ich einen Kurs* besucht habe, macht es mir viel Freude, genauer hinzuschauen und die einzelnen Bäume näher kennen zu lernen.

 

Besonders wertvoll finde ich das Buch von Margret Gruber-Stadler: Heimische Bäume bestimmen in allen vier Jahreszeiten. Freya Verlag. (2021, 5. Auflage)

Im Internet hilft das Baumportal weiter

 *Dieser Kurs wurde online von Field Studies Council angeboten

 

 

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